ETF, die Heilsbringer! Oder doch nicht…???
Gehören Sie auch zu den Menschen, die einen ETF als die beste Lösung auf dem Kapitalmarkt empfinden, da die Kosten so gering sind?
Das Denken ist absolut nachvollziehbar! Wer bezahlt schon gern viel Geld für etwas, dass er auch günstiger haben kann…
Nur stellt sich doch zwangsläufig die Frage, ob Gebühren und Kosten die einzig zu betrachtende Richtgröße darstellen sollten.
Natürlich nicht! So werden Sie jetzt wahrscheinlich denken. Die Qualität muss ja auch stimmen!
Dies hat uns dazu veranlasst, mal genauer die Qualität von Robo-Advisorn (Robos) und deren Anlagevehikeln (ETFs) anzuschauen.
Fangen wir mit einem der in Deutschland größten Robos an. Die Technik der Sicherungssystematik ist relativ simple. Wenn Aktien gut laufen, wird in Aktienbereiche investiert. Falls diese Seite schlecht läuft wird in festverzinsliche Papiere umgeschichtet. Dies geschieht breit gestreut, so dass man nicht auf eine Aktie/Unternehmen oder Land setzt.
Der von uns genauer betrachtete ETF wurde von der Finanztest (Ausgabe 4/2010) als Basisinvestment genannt und bildet den Markit iBoxx Euro Sovereigns Eurozone Index ab.
Der Index besteht aus „auf EUR lautende Anleihen, von Regierungen der Eurozone begeben werden…“ und „nur in Investment-Grade-Anleihen“. Somit eine sichere Bank…
Schauen wir genauer hin:
- Investition zu 22,66% in Italien & 2,28% in Portugal
Stellen Sie sich die Frage, ob Sie Ländern wie Portugal und Italien knapp ¼ Ihres Vermögens anvertrauen möchten. Hier werden Sie nicht gefragt, sondern es wird einfach getan.
- 24,94% Investition in BBB-Rating
Was bedeutet ein BBB-Rating? Hier geht es um die Kreditwürdigkeit (in diesem Fall) des Staates. AAA = sehr geringes Risiko, BBB = gerade noch investmentwürdig. Alles danach wird als „Non-Investment grade“ bezeichnet. Vielleicht auch eher bekannt als „Junk-Bonds“. Also sind 24,94% des hier vorgenommenen Investments kurz vor „Junk-Bonds-Niveau“.
Fazit:
Investiert der Robo zur Sicherung Ihres Kapitals als Reaktion auf Kursrückgänge an den Aktienmärkten also in diesen Index (bzw. ETF), somit wird Ihr Geld zu knapp 25% in eine Anlage investiert, welche kurz vor Junk-Niveau steht.
Ob dies tatsächlich als Basisinvestment oder als Absicherung sinnvoll ist, sollte jeder für sich selbst entscheiden.
Dies entspricht zumindest nicht unseren Kriterien einer Absicherung der Kundengelder… Die Qualität sollte entscheiden, ob eine Investition getätigt wird oder nicht. Weitere Punkte wie Kosten oder Steuern haben ihre Berechtigung, sollten aber nicht als Hauptargumente herhalten.
Ihr Team von