0 25 21 - 82 84 130

Aktuelles

Nachrichten rund um die Themen Aktien, Börse und Fonds.

Lebens-/Rentenversicherungen und ihr Sinn/Unsinn

/
Datum:16 Mai 2019
/
Von:Frank Raue
/
Comment0
/
Kategorie:Allgemein

Wir bekamen von einem Kunden (männlich, Anfang 40, selbstständig) eine Versicherung vorgelegt, welche wir hinsichtlich Renditeaspekten beurteilen sollten. Nach erfolgter Prüfung dachten wir uns, hier sollte Aufklärung stattfinden…

Es handelt sich um eine kapitalbildende Rentenversicherung eines nicht unbekannten deutschen Versicherers.Bedeutet also, dass der Vertrag nahezu ohne Risiko (Insolvenz des Versicherers mal ausgenommen) und mit einer Garantie ausgestattet ist.

Die Eckdaten des Vorschlags gestalten sich wie folgt:

Beginn der Einzahlung:                                  01.04.2019

Ende der Einzahlung:                                     01.12.2049

Einzahlungshöhe:                                           100,00 € mtl.

Garantierte Auszahlung am 01.01.2050:    36.627,92 €

Rentenhöhe zum 01.01.2050:                       121,66 € mtl.

Zur Berechnung der Rendite der garantierten Leistung genügt es, die Einzahlungen (01.04.2019 – 01.12.2049; 368 Monate) zu multiplizieren und mit der garantierten Auszahlung abzugleichen. Dies ergibt folgende Rechnung:

368×100 vs. 36.627,92 €

Diese recht simple Rechnung zeigt deutlich, dass der garantierte Wert niedriger ist als die eingezahlten Beträge (36.800,00 € Einzahlung zu 36.627,92 € garantiertem Wert).

Somit garantiert die Versicherung unserem Kunden einen Fehlbetrag i.H.v. 172,08 € bei einer Laufzeit von ca. 30 Jahren.

An der Stelle des Kunden bleibt einem jetzt schließlich nur, sich für diese klasse Altersvorsorge zu bedanken. Auch die lebenslange garantierte Rente i.H.v. 121,66 € mtl. hilft nicht wirklich weiter. Denn der Kunde muss diese Rente ganze 25 Jahre lang beziehen, um zumindest den garantierten Wert wieder auf seinem Konto zu haben. Hierbei sei erwähnt, dass der Kunde dann auf fast ein Jahrhundert Lebensgeschichte zurückblicken kann und der Vertrag bereits seit 56 Jahren bestehen würde.

Fazit:

Unter dem Gesichtspunkt der Rendite stellt dieser Versorgungsvorschlag eine absolute Katastrophe dar. Auch das Argument pro Versicherung aufgrund der Auszahlungen im Alter ist nicht relevant.

Selbst, wenn der Kunde das Geld auf ein Sparbuch legen würde, wäre das Vermögen besser angelegt.

Nur als kleiner Hinweis:

Hätte ein Kunde vor 30 Jahren mit einem Sparplan auf den DAX30 mit 100,00 € mtl. begonnen, so hätte er am 01.04.2019 ein Kapital i.H.v. 106.958,20 € zur freien Verfügung gehabt.

So könnte Altersvorsorge funktionieren…

Ihr Team von

Frank Raue Invest